Unter dem vorgegebenen Thema «Weibsbilder und Frauengeschichten», erarbeitete ich ein Konzept für eine Buch-Serie. Die Leser*innen können vier Tagebücher, die jeweils am gleichen Datum verfasst wurden, gleichzeitig lesen. So werden die Protagonistinnen, aus unterschiedlichen Lebenssituationen, Heimatländern und kulturellen Hintergründen, in ihren eigenen Worten porträtiert. Es lassen sich wunderbar Quervergleiche ziehen, Parallelen oder Kontraste ausmachen, Sympathien entwickeln und die Ironie ist manchmal schwer zu ertragen. Ein grosser Dank gebührt dem Deutschen Tagebucharchiv, dem Thomas-Mann-Archiv der ETH Zürich und dem Central Archives for the History of the Jewish People in Jerusalem, die meine Arbeit überhaupt erst ermöglicht haben.
Doch zunächst hiess es Recherche, Recherche, Recherche (die eigentliche Zeilenanzahl folgender Tabellen könnt ihr euch somit vorstellen). Ab welchem Jahrhundert sind Tagebücher überliefert? In welchem Jahr haben besonders viele Frauen geschrieben? Und dann Verdichtung: In welchen Monaten? Aber auch: Welche Jahre sind historisch, also inhaltlich, interessant? Dann entscheiden: Welche vier Protagonistinnen zeige ich? Eine technische Herausforderung war dann das Digitalisieren der Tagebücher. Zuletzt ging es darum, ein Raster zu entwickeln, das es erlaubt, vier Tagebücher parallel zu lesen. Eigentlich ein Stilmittel, das wir aus dem Film als Splitscreen kennen. Nur eben in einem Buch.